3. Neurobiologie von Trauma und Therapie
 

Haben Menschen in ihrer Kindheit viel Stress erlebt, etwa weil sie emotional vernachlässigt oder auch misshandelt wurden, dann hinterlässt dies Spuren im Gehirn – oft verbunden mit psychischen Problemen. Im Gehirn finden sich häufig epigenetische Veränderungen von Genen des Stress- und des Bindungssystems. Zudem treten mitunter „limbische Narben“ in Form von Änderungen in Größe und Reaktivität verschiedener, für die Verarbeitung von Emotionen wichtiger Hirnbereiche auf. Psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen können die Folge sein. Auch Phänomene wie die im Nachgang frühkindlicher Traumatisierungen häufig verminderte Fähigkeit zur Emotionsregulation oder die Weitergabe der Auswirkungen von Traumatisierungen über Generationen können mit Abläufen im Gehirn in Verbindung gebracht werden.

 

Mit dem Blick der Hirnforschung können nicht nur die späteren Schwierigkeiten erklärt werden, sondern auch Voraussetzungen für eine Erholung im Kindesalter und die Therapie im Erwachsenenalter skizziert werden.