4. Epigenetik im Kontext von Pflege und Adoption:
Wie vorgeburtliche und frühkindliche Erfahrungen das kindliche Gehirn prägen und wie Kinder sich von frühen Belastungen erholen können.

 

ZIELGRUPPEN:

  • Pflege- und Adoptiveltern
  • Fachkräfte im Bereich Pflege und Adoption, Jugendämter
  • Weitere Personen, die in der medizinischen oder psychotherapeutischen Versorgung, im Coaching, in der Pädagogik, in der Kinder- und Jugendhilfe oder in weiteren Disziplinen tätig sind, in denen beraten, begleitet oder therapiert wird.

INHALT:

 

In dieser Fortbildung erhalten Pflege und Adoptiveltern ebenso wie die in diesem Bereich tätigen Fachkräfte Einblicke in die Psychologie und Neurobiologie der kindlichen Entwicklung.

 

Es wird deutlich werden, wie sich der Einfluss der individuellen genetischen Ausstattung und der vorgeburtlichen und frühkindlichen Erfahrungen eines Menschen langfristig im Gehirn verankern und die Grundlage für Persönlichkeitseigenschaften und die charakteristische
psychische Befindlichkeit eines Menschen bilden.


Wir werden insbesondere die frühen Erfahrungen in den Blick nehmen und uns anschauen, wie diese über einen epigenetischen Mechanismus die Biochemie des Gehirns beeinflussen und hierüber, wie ein Kind später im Leben mit hohen Anforderungen umgeht, ob es sich in
Beziehungen wohlfühlt, wie gut es sich selbst beruhigen und zudem seine Impulse hemmen kann, wie zielstrebig und motiviert es handelt und ob es zu psychischen Erkrankungen neigt.

 

Es wird um die kindlichen Bedürfnisse gehen, aber auch darum, wie elterliches Verhalten die kindliche Hirnentwicklung prägt und warum frühe Stresserfahrungen psychische Erkrankungen begünstigen können. Und es wird deutlich werden, dass ein Kind dann, wenn (Pflege- oder Adoptiv-) Eltern bereit und in der Lage sind, sich in das Kind einzufühlen, sich aufseine innere Welt einzulassen und auf seine Bedürfnisse einzugehen, gute Voraussetzungen dafür hat, sich von den epigenetischen Folgen ungünstiger früher Erfahrungen zu erholen und
eine gesunde psychische Entwicklung zu nehmen.

 

FORM:

 

Online oder in Präsenz.
Fortbildung mit sehr hohem Inputanteil. Bildreich gestalteter fundierter Vortrag mit gelegentlichen kurzen Murmelgruppen und wiederholtem Austausch im großen Plenum, auch vorbereitete Gruppenarbeiten sind möglich.

 

LITERATUR FÜR DIE NACHBEREITUNG BEI BEDARF:

 

Nienstedt, M., & Westermann, A. (2007). Pflegekinder und ihre Entwicklungschancen nach frühen traumatischen Erfahrungen. Stuttgart: Klett-Cotta.
Strüber, N. (2019). Risiko Kindheit. Das Gehirn verstehen und Resilienz fördern. Stuttgart: Klett-Cotta.
Strüber, N. (2024). Unser soziales Gehirn. Warum wir mehr Miteinander brauchen. Stuttgart: Klett-Cotta.

 

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